Podiumsdiskussion zur Europawahl regt zum Nachdenken an
Am 12.03.2024 fand im Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium eine bedeutsame Diskussion im Rahmen der bevorstehenden Europawahl am 9. Juni statt. Die Podiumsdiskussion versammelte sechs Parteivertreter/innen: Stephan Brühl (CDU), Richard Collings (FDP), Hannes Draeger (Linke), Thomas Geisel (BSW), Dave Merkel (SPD) und Liliane Pollmann (Grüne). Die sechs Parteivertreter debattierten zusammen mit den Schülern und Schülerinnen des Sowi LKs der Q1 in der Moderation über die Zukunft der EU. Sie beinhaltete Fragen von Oberstufenschülern in Bezug auf die aktuelle Thematik des Klimawandels. Zudem diente sie als Aufruf zur aktiven Beteiligung und kritischen Reflexion seitens der Schülerinnen und Schüler sowie zur Auseinandersetzung mit den Themen, über die in der EU entschieden wird. Dabei wurden einige Kontroversen aufgeworfen.
Wir durften einige Politiker begrüßen, die AfD wurde jedoch bewusst nicht eingeladen aufgrund ihrer politischen Ansichten, die im Widerspruch zu unserer Schulphilosophie stehen.
Nachdem die jeweiligen Parteivertreter/innen von unseren beiden Moderatoren empfangen wurden, wurden sie mit der folgenden Fragestellung konfrontiert: „Klimaneutrales Europa - ein unerreichbares Ziel?“. Die nachfolgende Fragestellung bezog sich auf die Zukunft unseres Kontinentes „In Einfalt geteilt? - die Zukunft unseres Kontinentes“. Anschließend wurde eine Ja-Nein Runde durchgeführt. Im Anschluss durfte sich das Publikum eine eigene Meinung bilden und für persönlich überzeugendste Parteivertreter/in abstimmen.
Ein zentrales Thema in der Debatte war die Frage, ob ein klimaneutrales Europa bis 2050 ein erreichbares Ziel sei. Thomas Geisel vom Bündnis Sahra Wagenknecht sprach von der Klimawende als die „wahrscheinlich bislang größte Herausforderung der Menschheit.", nur die EU reiche nicht bei der Klimaneutralität allein, weshalb er auf Nachahmungseffekte in anderen Ländern hoffe. Richard Collings (FDP) favorisierte den Emissionshandel in Europa als effektives Instrument für den Klimaschutz, „denn Klimaschutz kostet" betonte er. Dave Merkel (SPD) vertrat die Meinung, dass mehr für den Klimaschutz und die Klimaneutralität gemacht werden muss und dass die EU der größte Binnenmarkt der Welt sei. „Die EU alleine kann die Wende aber nicht schaffen", verdeutlichte er jedoch auch. Der Vertreter der Linken kritisierte die Konzerninteressen und forderte mutige Aktionen für den Klimaschutz: „Wir müssen uns mit mächtigen Wirtschaftsakteuren anlegen, wenn wir was erreichen wollen.“ Während Stephan Brühl (CDU) auch an die Schüler appellierte, sich für ihre Zukunft einzusetzen und politisch aktiv zu werden, sie müssten aufhören, „ständig nur TikToks zu schauen“. Liliane Pollmann (Grüne) äußerte sich dagegen und betonte, dass die Verantwortung für den Klimaschutz nicht von der Politik abgelenkt werden sollte.
Auch die Diskussion um die Unterstützung Palästinas und die Haltung gegenüber Israel sorgten für hitzige Debatten. Insbesondere Hannes Draeger (Die Linke) sprach sich gegen weitere Waffenlieferungen und die israelische Politik aus, wobei Brühl den Einwand brachte, dass jüdische Bürger in Deutschland aufgrund der Historie unter besonderem Schutz stehen, weshalb gerade Deutschland hierbei in einem Zwiespalt stünde.
Die Podiumsdiskussion gewährte einen faszinierenden Einblick in die Vielfalt politischer Meinungen unserer Zeit und regte dazu an, sich intensiver mit den aktuellen gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzen. Durch direkte Interaktion mit politischen Vertretern konnten Teilnehmer Standpunkte besser verstehen und reflektieren.
Zehra Cagatay (SoWi-LK1, Q1)