Was ist das eigentlich "Philosophie"?
Schlägt man ein Lexikon auf, so findet man meist zunächst die Begriffserklärung: Philosophie, altgriechisch φιλοσοφία, latinisiert philosophia, bedeutet wörtlich „Liebe zur Weisheit“. Eine Bedeutung, die auch für den Unterricht weitreichend ist – denn Liebe zur Weisheit ist keine erlernbare Formel, sondern eher ein Weg, auf den ein Lehrer einen Schüler begleiten kann. DIE Philosophie an gibt es dabei so wenig wie DIE Religion. Die Menschen, die gemeinhin »Philosophen« genannt werden, haben in den vergangenen ca. 2500 Jahren die unterschiedlichsten und widersprüchlichsten Behauptungen aufgestellt, zu denen sie oft auf unterschiedlichsten Wegen gelangten. In diesem Sinne ist die Frage,was Philosophie ist, ist bereits eine Frage der Philosophie. Um dennoch eine Zusammenfassen zu haben, könnte man es so formulieren:
Philosophie ist der Versuch des Menschen mit der Methode des Denkens seine Existenz, die von ihm wahrgenommene äußere Welt und sein eigenes Inneres zu erklären.
Aufgaben des Faches Philosophie
Philosophie ist vieles, nur eines ist sie nie gewesen:bequem. Sie mischt sich in alles ein – und provoziert auch gerne. Ihr Reichtum sind die Fragen, die Vermutungen, die Verunsicherung. Sie argumentiert gegen den Strich und mutet dem anderen zu, Bequemlichkeiten im Denken aufzugeben. Genau dies ist in diesem Sinne auch ihre Aufgabe gerade in der Oberstufe: Die Schülerinnen und Schüler zum eigenständigen, kritischen, hinterfragenden Denken anzuleiten. Hierbei wird der Lehrer, wie schon oben genannt, zum Wegbegleiter, der vor allem anhand philosophischer Texte vorstellt und methodisch unterstützt, aber keine Lösungsmöglichkeit als Die richtige präsentiert und die Schülerinnen und Schüler somit ihren eigen Pfad finden lässt.