Literaturkurs – „Was ist das und was macht man da?“


• einjähriger Kurs in der Q1 mit dem Schwerpunkt Theater oder kreatives Schreiben
• alternatives bzw. paralleles Kursangebot zu den Fächern Kunst und Musik

Schwerpunkt Theater
Typische Schüleräußerungen aus der ersten Stunde im Literaturkurs:
„Ich hab‘ keine Ahnung, was mich hier erwartet, ich wollte mal was Neues ausprobieren.“
„Ich war schon in der Theater AG und wollte auf jeden Fall weiter Theater spielen.“
„Ich bin eigentlich eher schüchtern und traue mich nicht so richtig, vor anderen etwas vorzutragen, aber ich hoffe, dass sich das in diesem Kurs ändert.“
„Ich möchte auf jeden Fall gern eine Rolle auf der Bühne spielen, aber ich will auf keinen Fall jemanden küssen müssen.“

Am Anfang des Kurses stehen viele individuelle Erwartungen, Hoffnungen, aber durchaus auch Ängste.
Am Ende steht eigentlich immer nur noch eine gemeinsame Empfindung: Stolz auf das, was in einem Jahr gemeinsam erarbeitet hat.

 

Stellt sich die Frage: Was ist denn das, was man gemeinsam erarbeitet? Und wie kommt man da hin?

Hier ein Überblick in Kürze:
- los geht es damit, sich kennenzulernen, durch verschiedene Übungen Vertrauen aufzubauen und die Sorge davor, sich „vor anderen zum Affen zu machen“ abzulegen, damit nach und nach eine Spielgemeinschaft entsteht
- es folgen Spiele und Übungen zum Körperbewusstsein und zur Raumnutzung und dann zum non-verbalen wie verbalen Ausdruck
- es werden gezielt Szenen entwickelt, ausprobiert und reflektiert
- es wird improvisiert
- es wird (auf der Bühne) gelacht, geweint, gewütet und getanzt
- im Laufe des ersten Halbjahres konzentriert sich die Arbeit dann auf Ausdrucksübungen sowie vertiefende Übungen zu unterschiedlichen Textsorten
- Ziel dieser Phase ist es u.a. herauszukristallisieren, welcher inhaltliche Schwerpunkt bei der weiteren Arbeit gesetzt werden soll
- spätestens im zweiten Halbjahr wird an der Erschaffung von Szenen bzw. der Inszenierung einer Textvorlage gearbeitet und ganz viel geprobt (hier wird differenziert: Wer bringt sich wo ein? Schauspielerei, Regie, Technik, Bühnengestaltung, Erstellung von Plakaten, etc.)
- ganz am Ende steht dann der große Schritt: raus aus dem geschützten Raum und rauf auf die Bühne (großer Auftritt vor Publikum und abschließende Evaluation)

 

Insgesamt gilt: „Probieren geht über Studieren.“ Das mag ein abgedroschenes Sprichwort sein - wenn es allerdings auf einen Kurs zutrifft, dann sicherlich auf den Literaturkurs.

 

Schwerpunkt Kreatives Schreiben
Schreiben ist eine Ausdrucksform der eigenen Kreativität, die nahezu keine Hilfsmittel braucht und auch keinen besonderen Ort: keine Mitspieler, kein Instrument, keine Leinwand, keine Kamera, keinen Spiegel, kaum Platz.
Nur ein leeres Papier und einen Stift. Möglicherweise auch digital.

Mit dem leeren Papier fängt es aber schon an. Kann furchtbar einschüchternd sein, so eine weiße Seite. Eröffnet Räume, ja. Ganze Welten. Wenn mir aber partout nichts einfällt?

Damit geht es dann auch los: Wie kommt man auf Ideen, wie kommt man zu Geschichten?
Mit ein bisschen Hilfestellung, ein paar Anstößen und etwas Anleitung stellt man überrascht fest:
Diese Geschichten, diese Gedichte, diese Dramenszenen, diese Menschen, diese Orte, diese Gedanken, diese verdrehten Perspektiven - hatte ich ja alle in mir! Ich musste sie nur zu Tage fördern.

Dann allerdings geht es ans Behauen des Materials. Das ist zuweilen mühsam, zugegeben, aber hält eine weitere Entdeckung bereit: die der deutschen Sprache, die so wunderbar facettenreich ist - am ehesten, wenn man nicht viele Worte macht.

Am Ende wird manches verworfen und zur späteren Bearbeitung aufbewahrt. Schließlich lernt man Schreiben nur durch Schreiben. Das Ausgewählte kommt in ein Buch, zu dem alle Kursmitglieder einzeln und in Gruppen beitragen. Und das das Licht der Öffentlichkeit nicht scheuen muss.

Auf dem Papier ist wirklich alles möglich. Also los!